Love Politics - die Ausbildung
Mit dem gemeinnützigen und überparteilichen Ausbildungsprogramm unterstützt Love Politics Menschen bei ihrem politischen Engagement.
Wir arbeiten derzeit an drei parallel stattfindenden Basiskursen in Österreich: Politik Verstehen – Politik Gestalten. Die Teilnehmenden sollen befähigt werden, die großen Herausforderungen unserer Zeit anzugehen und über Parteigrenzen hinweg zu lösen.
In unserem Fokus stehen insbesondere junge Menschen und Frauen sowie Vertreter:innen aus Gruppen, die bislang in der Politik unterrepräsentiert sind.
Der Basiskurs umfasst 7 Module über einen Zeitraum von 8 Monaten.
● GEPLANTER Ausschreibungsbeginn: 12.01.2026
● Bewerbungsschluss: 28.02.2026
● Kursbeginn: 01.06.2026
● Kursende: 31.01.2027
● Kursumfang: 160 Stunden (4h KickOff | 112h Kurs | 12h Parteienkunde | 24h Tutorials | 8h Abschluss und Zertifikatsübergabe)
● Kosten Eigenanteil: Euro 400,-
● Abschluss: Zertifikat bei mindestens 75% Teilnahme | Teilnahmebescheinigung bei 50-75% Teilnahme
Als bis dato überwiegend ehrenamtlich agierendes Team sind wir auf ausreichende finanzielle Unterstützung für eine solide Umsetzung angewiesen. Wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme, wenn Sie die Ziele von Love Politics teilen und einen Beitrag leisten möchten.
Hier können Sie auch direkt spenden.
Ausbildungsleitung
Winfried Kneip ist seit über 35 Jahren in leitenden Funktionen der Bildungsarbeit tätig. Nach seinem Lehramtsstudium in Bonn arbeitete er als Projektleiter, Geschäftsführer und pädagogischer Leiter in verschiedenen Organisationen und Stiftungen, darunter die Yehudi Menuhin Stiftung Deutschland und die Stiftung Mercator, wo er als Geschäftsführer zentrale Bildungs- und Integrationsprogramme entwickelte.
Er ist Gründer und Programmleiter von Love Politics und verantwortlich für die methodisch-didaktische Konzeption der Bildungsangebote. Zuvor initiierte und leitete er zahlreiche nationale und internationale Bildungsinitiativen.
Seine Schwerpunkte liegen in der Entwicklung der Gestaltung interaktiver Trainingsformate sowie der systemischen Organisation von Lernprozessen. Er ist Autor von über 30 Fachpublikationen und Lehrmaterialien zur kulturellen und politischen Bildung.
Was lerne ich in der Ausbildung?
Meine Ziele in der Politik | Präsenz-Modul
Die Teilnehmer:innen setzen sich mit ihrer persönlichen Motivation, ihren Werten und politischen Zielen auseinander. Sie entwickeln ein klares Selbstverständnis für ihre künftige Rolle und lernen, wie politische Verantwortung im Team getragen wird. An Beispielen aus der Praxis wird trainiert, wie man Gruppen führt, Vielfalt als Stärke nutzt und gemeinsam tragfähige Entscheidungen trifft.
Schwerpunkte: Persönliche Motivation – Ziele & Vision – Führungskompetenz – Teamarbeit – Diversität – VerantwortungsübernahmeDen politischen Alltag verstehen | Online-Modul
Die Teilnehmer:innen lernen den politischen Alltag und die ungeschriebenen Regeln des Politikbetriebs kennen. Wie verlaufen Entscheidungsprozesse in Gemeinde, Land, Bund und Europa? Erfahrene Politiker:innen berichten, was Erfolg und Scheitern ausmacht, wie man sich behauptet und wie man sich gegen Hass und Desinformation schützt. Zuletzt definieren die Teilnehmenden das Thema ihres politischen Projekts, das sie durch alle weiteren Module begleitet.
Schwerpunkte: Einstieg in die Politik – politische Kultur – Stark im Umgang mit Druck – persönliche Positionierung – Widerstandskraft – ProjektentwicklungDemokratisches Miteinander gestalten | Online-Modul
Die Teilnehmer:innen lernen, nachhaltige Lösungen für regionale Probleme zu entwickeln, für nachhaltige Mobilität oder verantwortliche Landwirtschaft. Sie beschäftigen sich mit Formaten von Bürgerbeteiligung und deliberativer Demokratie und lernen die Grundlagen konsensorientierter Politikgestaltung kennen: wie man verhandelt, wie man Koalitionen bildet und wie man Lösungen trotz divergierender Positionen finden kann. Im Fireside-Talk berichten Bürgermeister:innen aus klimabelasteten Gemeinden, die mit ihren Bürger:innen neue Wege gegangen sind.
Schwerpunkte: Kommunalpolitik in der Praxis – Klimafolgenanpassung – Beteiligung – nachhaltige Planung – Verhandeln – Beispiele aus der GemeindepolitikPolitik glaubwürdig verkörpern | Präsenz-Modul
In diesem Modul steht politische Kommunikation im Mittelpunkt – auch außerhalb des Wahlkampfes. Die Teilnehmer:innen lernen, Menschen zu mobilisieren, lokale Kampagnen aufzubauen und dauerhaft im Dialog mit der Bevölkerung zu bleiben. Sie arbeiten an authentischen Botschaften, üben Auftritte und entwickeln Strategien für eine glaubwürdige öffentliche Präsenz, in der politischen Debatte und in der Krisenkommunikation.
Schwerpunkte: Lokale Kampagnenarbeit – Community-Aufbau – Mitgliederkommunikation – politische Sichtbarkeit – KommunikationspraxisPolitik in Zeiten von Krise und Veränderung | Präsenz-Modul
Angeleitet von Trainer:innen des Bundesheeres erfahren die Teilnehmer:innen ganz hautnah die Prinzipien des Krisenmanagements und der sicherheitspolitischen Herausforderungen für Österreich und Europa. Was bedeutet geistige und militärische Landesverteidigung im 21. Jahrhundert? Wie kann sich eine Gemeinde auf Krisen vorbereiten? In praktischen Übungen und Diskussionen geht es um Zivilschutz und Krisenvorsorge, um gesellschaftlichen Zusammenhalt und die Stärkung der demokratischen Kultur.
Schwerpunkte: Sicherheitslage Österreichs in Europa – geistige Landesverteidigung – Zivilschutz – Polarisierung – krisenfeste GemeindeNeue Allianzen für eine nachhaltige Zukunft | Online-Modul
Die Politik kann die zentralen Herausforderungen unserer Zeit nicht alleine lösen – sie braucht Verbündete. In einem Planspiel entwickeln die Teilnehmer:innen anhand eines realen Szenarios gemeinsam mit Akteurinnen und Akteuren aus Verwaltung, Wirtschaft, Medien und Zivilgesellschaft Lösungen für eine aktuelle kommunale Herausforderung. In einem Fireside-Talk teilen Expert:innen des Umweltbundesamts anschließend ihre Erfahrungen über Gelingensbedingungen.
Schwerpunkte: Zusammenarbeit über Sektorengrenzen – kollektives Handeln – strategische Zukunftsgestaltung – Stärkung des Gemeinwesens – PraxisdialogKlimapolitik für das 21. Jahrhundert | Präsenzmodul
Im abschließenden Modul wenden die Teilnehmer:innen das im Kurs Gelernte auf ihre eigene Gemeinde an. Sie entwickeln eine Strategie zur Klimafolgenanpassung und erkunden, wie man in komplexen Problemlagen umsichtig agiert. Sie erkennen Klimaschutz als Teil der kommunalen Daseinsvorsorge und diskutieren mit erfahrenen Expert:innen die Praxistauglichkeit ihrer Modelle.
Schwerpunkte: Klimafolgenanpassung – kommunale Präventionsstrategie – Zukunftsgestaltung – Kompetenzen für eine nachhaltige Politik
Zusatzangebote
Die Parteien in der Region kennenlernen | Präsenz-Veranstaltung
In diesem Modul begegnen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer allen im Regionalparlament vertretenen Parteien – unabhängig von ihrer eigenen politischen Ausrichtung. Die Parteien stellen sich vor und erläutern ihre Ziele und Arbeitsweisen. Dieses unvoreingenommene Kennenlernen soll das Verständnis fördern, die politische Vielfalt sichtbar machen und den Grundstein für zukünftige Zusammenarbeit legen.
Schwerpunkte: Überblick über das Parteienspektrum – Austausch über politische Ziele – Dialog über Parteigrenzen hinweg – Einstieg in politische NetzwerkeProjektpräsentation | Präsenz-Veranstaltung
Die Präsentation der Projektvorhaben, die Vergabe der Zertifikate und eine abschließende Feier finden an einem separaten Termin in Präsenz statt. Beim abschließenden Get-Together sind verantwortliche Politiker:innen und Vertreter:innen der Parteien eingeladen.Tutorials von Expert:innen aus Theorie & Praxis
Fireside-Talks von Politiker:innen
Coaching-Gespräche mit den Trainer:innen
Rahmenbedingungen
Ort und Raum. Die Module werden in einem Mix von Online-Seminaren und physischer Präsenz durchgeführt. Bei dem Modul 5 (Bundesheer) ist eine Übernachtung und durchgehende Verpflegung vorgesehen.
Modulstruktur. Jedes Modul umfasst vier Phasen mit je 4h. Die Arbeitseinheiten sind praxisnah, methodisch vielfältig und diskursorientiert gestaltet und fördern Kollaboration, Kritisches Denken, Kreativität und Kommunikation.
Projektvorhaben. Die Teilnehmenden entwickeln über den gesamten Verlauf der Ausbildung eine Idee für ein politisches Vorhaben, das sie angehen wollen. Dieses Projekt dient dazu, politische Prozesse zu erproben und besser zu verstehen.
Peergroup-Learning. Die Absolvent:innen durchlaufen die Lernreise in Peergruppen.
Mentor:innen-Programm. Die Teilnehmenden werden angehalten, im Zuge der Ausbildung Mentor:innen zu finden.
Lehrgangssprache. Kurssprache ist Deutsch.
Selbstbeteiligung. Die Aufwandsbeteiligung der Teilnehmenden beträgt mit 400 EUR etwa 10% der auf eine Person entfallenden Gesamtkosten. Die übrigen 90% werden von Love Politics bei Förderpartner:innen eingeworben.
Teilnahmevoraussetzungen
Wer verantwortliche und glaubwürdige Politik machen will, sollte…
● …sein Amt lieben und die Menschen mögen.
● …offen auf andere zugehen und zuhören können.
● …konfliktfähig und kompromissbereit sein.
● …sich über einen längeren Zeitraum in einem gesellschaftlichen Thema engagiert haben.
● …über praktische Erfahrung in einem politischen Feld verfügen, wie z.B. Bildung, Gesundheit, Umwelt, Wirtschaft.
● …Interesse zeigen, sich politisch zu betätigen und der Gemeinschaft zu dienen.
● …eine abgeschlossene Berufsausbildung vorweisen, wie z.B. einen Lehrabschluss oder die Matura.
Diese Haltung setzen wir voraus:
● Bekenntnis zu liberaler Demokratie und Rechtsstaatlichkeit
● Anerkennung des Europäischen Grundrechtekatalogs
● Identifikation mit den globalen Zielen für nachhaltige Entwicklung
● Vertrauen in Lösungen unter Einbeziehung wissenschaftlicher Erkenntnisse
Das ist wichtig zu wissen:
● Die Mitgliedschaft in einer Partei ist weder Bedingung noch Ausschlusskriterium.
● Wer bereits ein politisches Amt innehatte, darf sich leider nicht bewerben.
Übergreifendes Ziel von Love Politics ist es, die Anteile von bislang in den Parlamenten zu wenig vertretenen Gruppen zu erhöhen. Wir versuchen daher vor allem höhere Anteile an jungen Menschen und an Frauen, Menschen mit Migrationsgeschichte, Menschen mit Behinderungen und Menschen ohne akademischen Abschluss bevorzugt.